Auch aufgrund der neuen Pirelli Reifen ist die Formel 1 in dieser Saison deutlich schneller als 2014.

Mit deutlich mehr Speed als im Vorjahr jagen die Formel 1-Autos in der Saison 2015 über die Strecke. Die Analyse der Rundenzeiten aller Sessions des Grossen Preises von Australien 2015 ergab: Die Boliden waren pro Runde stets gut zwei Sekunden schneller als in 2014. Hauptursachen für den Performance-Sprung sind die weiterentwickelten Motoren sowie die nochmals optimierten Slicks von Pirelli.

Denn um der erhöhten Motorleistung zu entsprechen, wurden die F1-Reifen für diese Saison noch widerstandsfähiger konzipiert. So erhielten die Hinterreifen aller sechs Mischungen (siehe unten) eine neue Konstruktion. Sie ermöglicht eine gleichmässigere Verteilung des Drucks in der Aufstandsfläche sowie der Wärme im Reifen. Durch den gleichmässigeren Kontakt mit dem Asphalt verbesserten sich Grip, Handling und Haltbarkeit der Reifen deutlich.

Die Mischungen der Saison 2015

P Zero Red Supersoft

Die weichste Mischung der Pirelli Formel 1-Slicks wurde für die Saison 2015 komplett neu entwickelt, um die Blasenbildung und das Graining zu reduzieren. Der P Zero Red ist der ideale Reifen für langsame und kurvenreiche Strecken wie in Monaco. Seine Performance besticht insbesondere bei kühler Witterung und auf Pisten, die hohen mechanischen Grip erfordern. Weil sie sehr schnell auf die erforderliche Betriebstemperatur kommt, ist die superweiche Mischung natürlich die ideale Wahl für das Qualifying.

P Zero Yellow Soft

Diese Mischung ist der am häufigsten eingesetzte Reifen der Range. Den P Zero Yellow zeichnet eine sehr gute Balance zwischen Leistung und Haltbarkeit aus, wobei der Fokus auf der Performance liegt. Der hohe Speed zählt zu den Vorzügen dieses Slicks. Strategische Vorteile kann er den Teams insbesondere zu Beginn eines Rennens verschaffen, wenn die Autos vollbetankt sind, ebenso als Sprintreifen zum Ende eines Rennens.

P Zero White Medium

Der Medium-Slick ist der ausgewogenste Reifen der Kollektion, denn er bietet den idealen Kompromiss zwischen Performance und Haltbarkeit. Obwohl die Mischung äusserst vielseitig ist, wird sie vornehmlich auf Highspeed-Strecken eingesetzt, bei Rennen mit hohen Aussen- und Track-Temperaturen sowie auf Circuits, wo starke Kräfte die Reifen belasten.

P Zero Orange Hart

Der härteste Reifen der Pirelli Range wurde für Strecken mit schnelle Kurven und rauen Asphaltoberflächen entwickelt. Denn dort wirken extreme Kräfte auf die Slicks ein, insbesondere bei hohen Aussentemperaturen. Zwar benötigt die Mischung etwas länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen, bietet dafür aber maximale Haltbarkeit. Daher spielt der P Zero Orange oft eine Schlüsselrolle in der Rennstrategie.

Vier Slick-Mischungen, ein Intermediate und ein Regenreifen: Die Pirelli F1-Reifen Range 2015.

Cinturato Green Intermediate

Der Intermediate ist der vielseitigere der beiden Regenreifen. Er verdrängt bis zu 25 Liter Wasser pro Sekunde und kann auf nasser und trocknender Strecke eingesetzt werden.

Cinturato Blue Wet

Der Spezialist für Regen-Rennen leitet bei voller Geschwindigkeit bis zu 65 Liter Wasser pro Sekunde ab. Die Weiterentwicklung des Cinturato Blue ermöglicht seinen Einsatz auch auf trocknender Strecke, zudem hält die Mischung länger als im Vorjahr. Aus der intensiven Entwicklungsarbeit am Regenreifen resultierte ein deutlich verbreitertes Einsatzspektrum.

Der Leistungsunterschied zwischen den Mischungen hat sich im Vergleich zu 2014 nicht geändert. Konkret: Der Unterschied einer Mischung zur nächst härteren oder nächst weicheren Mischung beträgt rund 1,0 bis 1,5 Sekunden pro Runde. Das eröffnet den Teams eine Vielzahl strategischer Varianten und trägt zu spannenden Rennen bei.