Der vierte und somit auch letzte Halt des ADAC SX Cup 2012/2013 waren traditionell die Dortmunder Westfalenhallen. Bei der 30. Auflage des Dortmunder Supercross sollte es nicht nur diesen runden Geburtstag zu feiern geben, denn auch Florent Richier schloss seine sensationelle Supercross Saison nicht nur mit dem Titel König von Dortmund ab, sondern sicherte sich zusätzlich den Titel der Serie.

Das KTM Sarholz Team war in Dortmund wieder vollzählig angetreten und mit Florent Richier, Dennis Ullrich und Urgestein Collin Dugmore in der SX1 Klasse unterwegs sowie dem in München noch verletzten Robin Kappel, der in der SX2 Klasse auf Pokaljagd ging.

Für Florent Richier begann das Rennwochenende am Freitag ganz nach dem Geschmack des Teams. Wie von ihm gewohnt nahm er den direktem Weg ins Finale, wo der schnelle Franzose auf seiner 250 Zweitakt KTM der Konkurrenz zeigte, wohin die Reise gehen sollte. Mit Kampfgeist, wie es im Bilderbuch steht, fuhr sich Richier nach mäßigem Start mit unglaublichem Speed auf die zweite Position und sicherte sich bereits am Freitag Abend den Titel des ADAC SX Cup.

Ohne Druck und mit dem Titel auf der Habenseite konnte Florent Richier in den zweiten Tag starten aber mit dem Gesamtsieg in Dortmund vor Augen war klar, dass für dieses Ziel auch am Samstag so viele Punkte wie nur möglich eingefahren werden mussten. Der Weg ins abendliche Finale war schnell genommen, nur im großen Showdown am Samstag war schnell klar, dass Richier wohl sein erstes SX Cup Finale fahren würde, bei dem er nicht auf dem Podium steht. Richier musste hart zu Boden und setze das Rennen mit langsamer Fahrt fort um keine Punkte zu verschenken. Mit Position neun betrieb Florent die bestmögliche Schadensbegrenzung.

Durch Richiers Sturz und einigen Problemen seiner Kontrahenten im Kampf um die Königskrone musste die Endscheidung am Sonntag fallen. Der Weg ins Finale war am großen Familiensonntag mit einem kleinen Umweg über den Hoffnungslauf verbunden aber im Finale zeigte Richier seine Klasse. Richier ging in den Top drei ins Rennen und legte sich seinen Vordermann zurecht um die zweite Position zu erobern. Mit diesem zweiten Platz machte er den Sack zu und konnte so neben seinem Pokal des Seriensiegers den des Königs von Dortmund stellen.

Florent Richer: „Dortmund war für mich ein auf und ab. Mit dem Freitag hat mein Wochenende gut angefangen, doch der Samstag lief mit einem Sturz nicht wirklich nach Plan. Trotz des eher mäßigen Finales konnte ich mir am Samstag den Titel des ADAC SX Cup sichern und bin so etwas relaxter in den Sonntag gegangen. Mit dem zweiten Platz im Finale habe ich meiner Saison die Sahnehaube aufgesetzt und mir ebenfalls den Gesamtsieg in Dortmund gesichert. Die 250 Zweitakt KTM ist einfach perfekt für mich und ich liebe es damit zu fahren. Das Team hat einen super Job geleistet und ohne sie wäre der Erfolg nicht möglich gewesen.“

Einen weniger guten Start ins Wochenende hatte Teamkollege Dennis Ullrich. Fehlte „Ulle“ am Freitag der nötige Rhythmus auf der Dortmunder Strecke platzte am Samstag der Knoten und Ullrich zeigte sein enormes Talent. Mit einem Holeshot legte er den ersten Grundstein für den späteren Erfolg. Mit den schnellsten Rundenzeiten im Feld flog der Pirelli Pilot zu seinem zweiten Sieg in der stark besetzten SX1 Klasse.

Mit viel Motivation ging er in den letzten Tag des Wochenendes und war entschlossen an seinen Vortageserfolg anzuknüpfen. Leider sollte das Finale am Sonntag unter keinem guten Stern stehen. Die Reaktion am Gatter war wie gewohnt erstklassig, doch ein Startcrash warf Dennis weit zurück und die Chance auf einen Podestplatz war dahin. Mit viel Schwung schaffte Ullrich das Kunststück noch bis auf den sechsten Rang vorzufahren aber die Enttäuschung war ihm ins Gesicht geschrieben. Trotzdem gab es Grund zur Freude, denn mit Rang zwei in der Gesamtwertung des SX Cup machte Ullrich den Doppelerfolg des KTM Sarholz Teams perfekt.

Dennis Ullrich:“ Im Endeffekt ist an diesem Wochenende nicht das heraus gekommen was ich eigentlich erwartet hätte. Wie schon bei den vorherigen Runden der Serie habe ich den ersten Tag gebraucht um mich auf die Strecke so richtig einzuschießen. Im schlechten Ergebnis vom Freitag hat sich dies auch wiedergespiegelt. Mit meinem Betreuer Thomas Kneip habe ich mir eine neue Strategie für das restliche Wochenende zurechtgelegt, welche am Samstag auch völlig aufgegangen ist. Der Sieg war natürlich der absolute Wahnsinn und ich konnte zeigen was in mir steckt. An diese Leistung wollte ich Sonntag anknüpfen aber durch den Startcrash in den ich verwickelt war, hatte ich keine Chance den Anschluss an die Spitze zu finden. Meine Rundenzeiten haben allerdings gezeigt, dass ich der schnellste Pilot auf der Strecke war.

Der dritte SX1 Pilot im Bunde, Collin Dugmore, zeigte auch in Dortmund, dass er es keinesfalls verlernt hat, schnell über die deutschen Supercross Strecken zu fahren. Dugmore gelang sowohl am Freitag als auch am Samstag der Weg bis ins Halbfinale. An dieser Stelle waren für den Oldie im Team dann leider die Rennen beendet. Am Sonntag wurde Dugmore durch einen Crash eingebremst und musste sich im Krankenhaus einer kleinen Behandlung unterziehen. Eine leichte Handverletzung bedeutete das Ende des Sonntages für den gebürtigen Südafrikaner.

Der jüngste im Team, Robin Kappel, griff nach kurzer Verletzungspause wieder in der SX2 Klasse an. Nicht weniger erfolgreich als sein Teamkollege Richier begann der Franzose den Freitag. Im ersten Finale des Abends noch mit Rang vier knapp am Podium gescheitert, verwies er im zweiten Finale den Sieger des ersten Rennens auf die Plätze und wurde als dritter abgewinkt.

Ebenfalls souverän für den Samstag qualifiziert ging es nach dem ersten Finale in der ausverkauften Westfalenhalle erneut auf das dritte Treppchen des Podiums. Ein Sturz im zweiten Finale zwang den Sarholz Piloten leider zur Aufgabe. Der dritte Tag brachte Kappel nach starker Qualifikation abermals den Finaleinzug und so hieß es nach zwei Finalläufen Tagesrang vier. In der Prinzenwertung landete der SX2 Youngster als bester KTM Fahrer ebenfalls auf dem vierten Rang. Nach dieser äußerst erfolgreichen Supercross Saison bereitet sich das Team nun auf die bald beginnende Motocross Saison vor, wo man weiterhin auf Reifen von Pirelli setzen wird.