Die Reifenetikette wird in der EU ab 1. November 2012 verbindlich eingeführt. In der Schweiz ist es jedoch keine Pflicht diese zu führen.  Um die Reifenetikette bei den Reifenkäufer/innen jedoch möglich rasch bekannt zu machen, will der Bund die Reifenlieferanten und -händler ermutigen, die Produkte mit dem neuen Label zu kennzeichnen. Pirelli hat sich dieser Thematik angenommen und freut sich Ihnen die Details zur neuen Reifenetikette zu erläutern.

Nahezu jeder Endverbraucher, der heute einen Kühlschrank, eine Geschirrspülmaschine oder einen Wäschetrockner kauft, achtet auf das Energielabel. Auf dem europaweit einheitlichen Etikett finden sich in kompakter Form die wichtigsten technischen Daten des Geräts, darunter der Strom- und Wasserverbrauch. Die Angaben ermöglichen es dem Verbraucher, auf einen Blick verschiedene Produkte innerhalb einer Gruppe zu vergleichen. Premiumprodukte zeichnen sich dabei durch Labelwerte wie AA oder A++ in allen Bewertungsklassen aus. Stehen auf dem Label hingegen B- oder gar C-Werte, so wissen die Endverbraucher: Diese Geräte zählen nicht mehr zur Spitzenklasse.

Von dieser Erfahrung geprägt werden zahlreiche Reifenkäufer sicher verwundert bis skeptisch auf die Werte schauen, die spätestens ab dem 01. November 2011 auf den EU Reifenlabeln zu sehen sein werden. Denn eines steht mit hoher Wahrscheinlichkeit fest: In der ersten Phase nach Einführung des Labels werden selbst Premiumreifen keine doppelte A-Einstufung in den Bewertungsklassen Rollwiderstand (Kraftstoffeffizienz) und Nasshaftung vorweisen können.

„Der Grund ist einfach“, erläutert Norbert Allgäuer, Leiter Pirelli Tyre Campus. „Um nicht binnen kurzer Zeit das Kennzeichen für Spitzenwerte immer wieder modifizieren zu müssen, also von A auf A+, und dann auf A++ und so weiter, wurden von vornherein sehr hohe Anforderungen festgelegt, die ein Reifen erfüllen muss, um ein A zu erhalten.“

Um aber einen ausgewogenen Spitzenreifen zu entwickeln, der nicht allein in den beiden Label-Kategorien Rollwiderstand und Nasshaftung ein A erhält, sondern darüber hinaus auch noch in über 20 anderen wichtigen Eigenschaften Top-Leistungen bringt – zum Beispiel bei der Bremsleistung auf trockener Straße, der Aquaplaning-Sicherheit, dem Handling oder dem Innengeräusch – müssen die Konstrukteure der Reifenhersteller zahlreiche Zielkonflikte lösen und Abwägungen treffen.

„So ist es vergleichsweise einfach, den Rollwiderstand stark zu reduzieren“, erläutert Norbert Allgäuer. „Allerdings geht ein solches Vorgehen auf Grund der physischen Eigenschaften des Gummis stets im hohen Maß zu Lasten der Nasshaftung und damit der Sicherheit.“ Eine ähnlich konfliktträchtige Beziehung besteht zwischen der Haftung bei Nässe und der potenziellen Laufleistung eines Reifens sowie bei über 50 weiteren Eigenschaftspaaren.

„Hochwertige Produkte wie Pirelli Reifen werden daran zu erkennen, dass ihre Werte in allen drei Klassen des Reifenlabels im oberen Drittel liegen“, erläutert Norbert Allgäuer. „Das signalisiert dem Reifenkäufer: Dieser Reifen kombiniert ein hohes Maß an Sicherheit mit einem geringen Spritverbrauch und und einem niedrigen Abrollgeräusch.“

Diese Zusammenhänge zu kennen und im Verkaufsgespräch verständlich darzulegen, bildet den Schwerpunkt der Schulungen zum Thema EU Reifenlabel, die Pirelli Tyre Campus dem Fachhandel anbietet. Dort lernen die Kundenberater aber auch, mit welchen Messverfahren die Werte für Nassgriff, Rollwiderstand und Geräusch ermittelt werden, wie der Bewertungsschlüssel auf dem Label aufgebaut ist und wie sie Reifenkäufer dabei helfen, die Werte des Label richtig zu interpretieren.