In Abu Dhabi präsentierte Pirelli die Reifenkollektion für die F1-Saison 2012. Die gemeinsam mit den Teams entwickelten Reifen haben mehr Grip und eine weichere Mischungen als ihre Vorgänger. Und sie sind „eckiger“ konstruiert. Geblieben ist der Anspruch an sie: spannende Rennen zu forcieren.

Vier komplett neue Slick-Mischungen, ein modifizierter Regenreifen sowie der unveränderte Intermediate – sie bilden Pirellis Rennreifen-Portfolio für die F1-Saison 2012, die Mitte März in Australien beginnt. Auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi präsentierte Konzern-Chef Marco Tronchetti Provera die neuen Gummiwalzen. „Nach den positiven Erfahrungen des vergangenen Jahres baten uns die F1-Teams, weiterhin Reifen mit jenen Eigenschaften zu liefern, die zu den spektakulären Rennen 2011 beigetragen haben. Genau das haben wir getan.“

Dazu wurden die Mischungen sowie die Konstruktion optimiert, um eine noch bessere und stabilere Performance zu garantieren. Hinzu kommt wieder der bewusst eingebaute schnellere Verschleiß der Pneus, der charakteristisch war für die P ZeroTM Kollektion 2011. „Daher erwarten wir auch für 2012 Rennen, deren Ausgang niemand vorhersehen kann und die geprägt sein werden von zahlreichen Strategie-Optionen und Boxenstopps“, führte Mario Tronchetti Provera weiter aus. „Die Faktoren, die im vergangenen Jahr sowohl den Fahrern als auch den Zuschauern viel Freude bereitet haben, sind also geblieben.“

Wie im vergangenen Jahr wird Pirelli den Teams vier Slick-Mischungen zur Verfügung stellen: supersoft (P Zero TM Rot), soft (P Zero TM Gelb), medium (P Zero TM Weiß) und hart (P Zero TM Silber).

Hinzu kommen zwei Varianten des Regenreifens, wie es die Regeln der FIA vorschreiben. Dabei kehrt der Name CINTURATO in die F1 zurück. Der Regenreifen heisst CinturatoTM Blau, der Intermediate CinturatoTM Grün. Zur Erinnerung: Mit CinturatoTM Rennreifen fuhr Pirelli in den 1950er Jahren etliche F1-Siege ein.

Bei allen sechs Reifen-Varianten wurden zudem die farbigen Markierungen auf den Reifenflanken verändert. Sie sind nun grösser und leichter zu erkennen.

Sämtliche P ZeroTM Reifen haben im Vergleich zu 2011 eine veränderte Konstruktion. Die italienischen Pneus werden 2012 “eckiger” sein als bisher. Das klingt ungewöhnlich, hat aber zur Folge, dass die Auflagefläche grösser wird, was eine gleichmässigere Temperaturentwicklung mit sich bringt. Zudem haben drei der Slicks (soft, medium und hart) neue Mischungen. Diese neuen Zusammensetzungen sind weicher, haben mehr Grip sowie eine bessere Performance. Zudem liefern sie über einen längeren Zeitraum Höchstleistung, um dann deutlich abzubauen. Ihre Gesamtlebensdauer entspricht denen ihrer Vorgänger.

Ebenfalls unverändert geblieben sind einige grundlegende Eigenschaften aller sechs Pirelli-Reifen: Sicherheit, Zuverlässigkeit, strukturelle Integrität, Lenkpräzision und feststehende, deutlich unterschiedliche Abbaukurven der einzelnen Mischungen.

Bei der Entwicklung der Pirelli Reifen für 2012 wurde zudem den Regeländerungen Rechnung getragen, welche die FIA hinsichtlich des Diffusors einführte. Diese neue Maßregel reduziert den aerodynamischen Abtrieb, der auf jeden Reifen einwirkt. Das wiederum erfordert eine breitere und gleichmäßigere Aufstandsfläche der Pneus. Dieser Anforderung erfüllten Pirellis F1-Ingenieure mit weniger runden Reifenschultern sowie dem Einsatz weicherer Mischungen, die mehr Grip und deutlich mehr Leistung produzieren.

Der Leistungsunterschied zwischen den einzelnen Mischungen, die nun alle besser arbeiten, wurde ebenfalls verändert. Betrug der Unterschied in der Saison 2011 1,2 bis 1,8 Sekunden pro Runde, soll in diesem Jahr die Differenz auf sechs und acht Zehntelsekunden reduziert werden.

Die neuen Formel1-Reifen von Pirelli feierten ihr Debüt beim ersten offiziellen Test der Saison 2012 am 07. Februar in Jerez.