Die spontanen Touren mit einem Motorrad sind oft die besten: Einfach die wichtigsten Sachen schnell zusammenpacken, raus aufs Bike und los geht's! Allerdings kann es auch nicht schaden, dabei kurz das sorglose Gefühlt der Freiheit außen vor zu lassen und etwas Zeit für die Vorbereitung des Trips zu nutzen. Schon mit wenigen Minuten lässt sich unnötiger Frust, der „auf der Straße“ immer passieren kann, so weit wie möglich vermeiden.
Selbstverständlich gilt der erste Check unserem „mechanischen Reisebegleiter“: Prüfen Sie den Zustand von Motor und Fahrwerk, der Beleuchtung und der Reifen (oder lassen Sie dies prüfen). Kette, Zahnkranz und Ritzel sollten sauber und gut geschmiert sein. Besonders den Reifen sollte immer wieder ein kritisch-prüfender Blick gehören, denn sie sind es, die den Kontakt mit dem Boden gewährleisten und uns ein Gefühl für die Bedingungen des Asphalts vermitteln. Deshalb ist es unerlässlich, Reifen zu wählen, die bei den erwarteten Bedingungen der Reise die besten Leistungen erbringen – insbesondere, wenn diese auch High-Speed-Etappen beinhaltet. Neben dem richtigen Luftdruck sollte auch geprüft werden, ob die Reifen mit ausreichender Profiltiefe auch die gesetzlichen Kriterien für die Straßenbenutzung erfüllen!
Was das Gepäck betrifft, so heißt das Schlüsselwort „unverzichtbar“, denn auch hierbei spielt die Sicherheit eine entscheidende Rolle. Insbesondere bei einem mehrtägigen Urlaub ist eine vollständige Schutzkleidung Pflicht: Klapp- oder Integralhelm, Motorrad-Jacke und -Hose mit vollständigen Protektoren (auch am Rücken) sowie geeignete Stiefel und gute Handschuhe. Last, but not least darf man das Wetter nicht vergessen: Wasserdichte Anzüge oder zusätzliche Regenbekleidung sind ein wichtiger Teil der Ausrüstung.
In Anbetracht der vielen verschiedenen möglichen Eventualitäten, sollten wir auch eine Basisausstattung an Werkzeug für Notfälle mit dabeihaben: ein einfach zu benutzendes Reifenreparaturset, ein kompaktes Erste-Hilfe-Set speziell für Motorradfahrer (zusätzlich zu den grundlegenden Medikamenten) und mindestens ein Multi-Tool mit Schraubendrehern, Inbusschlüsseln und einer Kombizange. Ganz wichtig ist ein Satz Kabelbinder und ein kräftiges Klebeband, denn diese beiden Hilfsmittel waren schon in vielen Fällen die Rettung einer Reise.
Außerdem sollten Sie auch eine Powerbank mitnehmen, um Ihr Smartphone aufzuladen. Diese hilft vor allem dann, wenn der Akku plötzlich schlapp macht oder es nicht möglich ist, an einer festen Steckdose zu laden (vielleicht ist der Reisetag sehr lang oder es gab ein unvorhergesehenes Ereignis, das den Akku zu sehr beansprucht hat, etwa die Navigations-App oder eine längere Verwendung der Taschenlampe).
Wenn Sie sicher sind, alle für eine sichere Reise benötigten Gegenstände zu haben, können Sie sich auf das traditionelle Gepäck konzentrieren. Auch hier ist das Kriterium der Unverzichtbarkeit die Leitlinie, denn nun müssen wir uns mit den wichtigen Variablen Gewicht und Platzangebot befassen. Wenn Sie zu Zeiten und an Orten mit nicht unerheblichen Temperaturschwankungen unterwegs sind, empfiehlt es sich, für jede Körperpartie Wärmekleidung mitzunehmen. Ansonsten reicht es aus, sich mit dem Nötigsten auszustatten. Auf dem Motorrad schwitzt man oft, daher sollten mehrere Sätze an Wechselkleidung mit dabei sein. Für das Sightseeing an den Etappenorten – vielleicht einem Spaziergang durch das Stadtzentrum – genügt ein Extra-Bekleidungssatz und ein Paar bequeme Schuhe, die möglichst leicht und kompakt sind.
Aber wie kann man alles effektiv transportieren? Wir haben betont, wie wichtig es ist, auf das Gewicht zu achten, aber noch mehr auf die Verteilung des Gewichts, die mit dem verfügbaren Platz einhergeht. Ein Tankrucksack und ein Rucksack – beide vorzugsweise wasserdicht – sind für einige Tage ausreichend. Ersterer ist sehr praktisch, und wenn Sie allein reisen, kann er auch das einzige Behältnis für Ihr Gepäck sein. Einige können auch als Rucksäcke getragen werden. Wenn Sie einen zusätzlichen Rucksack haben, ist es ratsam, häufig benötigte Gegenstände wie das Portemonnaie oder das Smartphone in den Tankrucksack zu packen, damit sie auch auf der Fahrt leicht zu erreichen sind.
Da das Smartphone oft als Navigationsgerät genutzt wird, sind Tankrucksäcke mit transparenten Zusatztaschen sehr praktisch. Alternativ können auch spezielle Handyhalterungen am Lenker verwendet werden, um das Display gut sichtbar zu machen. Bei Fehlfunktionen und anderen Einflüssen – etwa einer fehlenden Datenverbindung – ist es immer ratsam, die alte physische Straßenkarte mitzuführen. Wenn es eine längere Reise wird (vor allem, wenn ein Beifahrer mitfährt), können Sie sich für zusätzliche Seitenkoffer entscheiden, die ausgewogen beladen werden sollten.
Jetzt müssen Sie nur noch ein letztes Mal den Reifendruck messen, einen kurzen Check machen, was Sie vielleicht vergessen haben, und die Reißverschlüsse von Taschen und Rucksäcken überprüfen. Dann sind Sie startklar!