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Der gruß zwischen motorradfahrern

Der Motorradfahrergruß wird bald 120 Jahre alt: wie ist er entstanden?Der Motorradfahrergruß wird bald 120 Jahre alt: wie ist er entstanden?

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Der Gruß zwischen Motorradfahrern ist uns allen wohlbekannt: Er ist eine Geste der Anerkennung und der Freundschaft. Wir machen ihn als Teil einer Gemeinschaft, die eine gemeinsame Leidenschaft eint. Daher grüßen wir uns auch, ohne uns zu kennen. Der Gedanke dahinter ist: „Hallo Zweiradkollege, fahr allzeit sicher auf der Straße". Aber es steckt noch mehr dahinter, angefangen bei der Geschichte. Wie und wann wurde der Gruß geboren? Wenn es um die Anfänge des Motorradfahrens geht, vermischen sich wieder einmal Informationen mit Legenden.

Wie ist der Biker-Gruß entstanden?

Es scheint, dass die Geste 1904 entstand, als Arthur Davidson und William Harley, die Väter von Harley-Davidson, sich mit ihren Motorrädern auf der Straße begegneten, sich erkannten und – einfach grüßten. Es handelte sich also um eine normale Geste zwischen Freunden, aber da sie von anderen Leuten wahrgenommen wurde, glaubte man, dass es sich um einen Brauch unter Motorradfahrern handelte. Obwohl es zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts noch nicht viele Motorräder gab, verbreitete sich dieses Gerücht in der Umgebung – gerade auch deswegen, weil der erste Gruß von Arthur und William gemacht wurde – und wurde von da an bei allen Motorradfahrern sehr beliebt. Ganz gleich, ob sie auf Harley-Davidsons oder den damaligen Konkurrenzbikes von Indian unterwegs waren. Und seitdem hat er sich bis zum heutigen Tag gehalten.

Was bedeutet er?

Der Gruß ist eine einfache Art, jemanden zu würdigen, der die gleiche Leidenschaft hat wie wir. Dies schafft eine emotionale Verbindung, aber es ist auch anspruchsvoll, und gerade deshalb schafft es auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Die Geste, wenn wir einen anderen Motorradfahrer treffen, ist mehr als ein einfacher Gruß, sie ist ein Zeichen des Respekts und der Solidarität. Sie sagt auch: Du weißt, dass ich Dir helfe, wenn du mich brauchst und ich weiß, dass du mir helfen wirst.

Wie grüßt man?

Der klassische Motoradfahrergruß ist sehr einfach: Man löst die linke Hand vom Lenker und hebt die Hand in Richtung des entgegenkommenden Bikers (oder der Bikerin) – manche öffnen zudem Zeige- und Mittelfinger zu einem V, wobei die Finger zur Seite oder nach unten zeigen. Damit wird das „V“ nicht zum Symbol des Sieges (das vor allem durch Winston Churchill berühmt wurde), vielmehr bedeutet es, dass zwei Reifen auf dem Boden bleiben. So sagt jeder Motorradfahrer dem anderen, dass er sicher auf der Straße fährt.  

Natürlich können wir auch auf andere Weise grüßen: Manche heben eine Hand, zeigen eine geballte Faust mit dem Daumen nach oben, andere strecken ein Bein aus oder nicken einfach mit dem Kopf. Das hängt von der jeweiligen Gewohnheit und auch von der Situation ab.

Wie man nicht grüßt

Als erstes sollte man sich überlegen, mit welcher Hand man grüßt, was von Land zu Land unterschiedlich ist. Bei Rechtsverkehr ist der klassische Gruß mit der linken Hand einfacher, da sich die Kupplungsseite in der Mitte der Straße befindet. Schwieriger ist es dagegen, sich bei Linksverkehr durch Loslassen des Gasgriffs zu grüßen, ein Manöver, das nicht immer zu empfehlen ist. In diesem Fall genügt eine kurze Bewegung mit den Fingern der rechten Hand, wobei diese auf dem Lenker verbleibt. Damit vermeidet man auffällige Gesten mit der linken Hand und dem linken Arm, die vielleicht sogar missverstanden werden könnten.

Wann man besser nicht grüßt

Vor allem aus Sicherheitsgründen ist das Grüßen nicht immer möglich. Wir sollten es daher vermeiden, in schwierigen Fahrsituationen zu grüßen – etwa beim Abbiegen oder Bremsen. Gleiches gilt auf der Autobahn, da der andere Motorradfahrer den Gruß nicht sieht oder dieser von einem Autofahrer fehlinterpretiert werden könnte und auch bei Regen oder in der Nacht, da es nicht nur gefährlich ist, sondern der Entgegenkommende uns auch unter diesen Bedingungen nicht sieht. Auch bei Motorradtreffen und großen Ausfahrten sollte man es eher weglassen, denn dort gibt es zu viele Freunde, die man grüßen kann – und letztendlich würden wir fast immer mit einer Hand fahren.

Wenn sie uns nicht grüßen

In den meisten Fällen wird der Gruß erwidert – und wenn nicht, sollten wir das nicht übelnehmen, denn wie gerade aufgelistet gibt es mehrere Gründe dafür. Wir sollten immer im Hinterkopf behalten, dass wir nicht wissen, was der andere Fahrer gerade macht. Er hat den Gruß vielleicht deswegen nicht erwidert, weil er uns nicht gesehen hat. Vielleicht hat er in den Rückspiegel geschaut, die Fahrspur gewechselt oder wollte gerade bremsen. Oder es ist jemand, der nichts vom Grüßen hält. Aber auch „Grußverweigerer“ sollten uns nicht umstimmen, denn ein Gruß ist immer eine nette Sache und er ist in anderen Bereichen im Verkehr sehr selten zu finden. Letztendlich zählt die Bedeutung, die wir ihm zuschreiben: aufrichtige Freundschaft.

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