Das Fahrrad hat viele Eigenschaften, die es zum wichtigsten Verkehrsmittel für die künftige Fortbewegung in der Stadt machen. Abgesehen davon, dass es keine Emissionen verursacht: Wenn die Menschen es regelmäßig für den täglichen Arbeitsweg nutzen würden, wäre dies ein hervorragendes Mittel, um gegen den sitzenden Lebensstil und die mit einem niedrigen Aktivitätsniveau verbundenen gesundheitlichen Probleme anzukämpfen.
In einem von BikeItalia und Bikenomist erarbeiteten Strategieplan zur Reduzierung des sitzenden Lebensstils kann das Fahrrad als präventives Mittel gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt werden, die mit geistigen und körperlichen Erkrankungen verbunden sind.
Einer körperlichen Betätigung ohne Schädigungen nachgehen
Die Vorteile sind unbestreitbar: In erster Linie ermöglicht das Fahrradfahren eine Sauerstoff benötigende (aerobe) Art der körperlichen Betätigung, welche an die Bedürfnisse und vor allem an die Fähigkeiten jedes Einzelnen angepasst werden kann. Aus diesem Grund kann jede(r) das Fahrrad nutzen. Nicht zuletzt, weil es sich im Gegensatz zum Laufen um eine sportliche Tätigkeit handelt, welche die Muskulatur und das Skelett schont.
Durch das Treten der Pedale werden die Gelenke nicht in Mitleidenschaft gezogen, weil die sogenannte kinetische Kette (eine Kombination verschiedener miteinander verbundener Gelenke, die eine komplexe Bewegung ausführen) die Pedalstöße gut abfedern kann. Außerdem handelt es sich um eine einfache Tätigkeit; Jede(r) kann das Fahrradfahren sehr schnell erlernen. Ohne dabei das Risiko einzugehen, durch falsche sportliche Handlungen bzw. Bewegungen die daraus resultierenden körperlichen Missgeschicke zu erleiden. Und: Sie können Fahrrad fahren, wann und wo Sie wollen, ohne zeitliche oder organisatorische Probleme.
Die Vorteile für die Gesundheit
In ihrem Plan zitieren BikeItalia und Bikenomist zwei Forschungsarbeiten. Darin werden die Unterschiede zwischen Menschen aufgezeigt, die regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs sind, und jenen, die fast nie in die Pedale treten. Für die Mitglieder der zweiten Gruppe ist die Wahrscheinlichkeit, Herzkrankheiten oder Stoffwechselsyndrome zu entwickeln, doppelt so hoch. Im Gegensatz dazu ermöglicht Fahrradfahren ab mindestens einer Stunde pro Woche den Menschen eine bessere Gesundheit im Erwachsenen- sowie im Seniorenalter.
Andere Forschungen belegen die positive Wirkung des Radfahrens nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die geistige Gesundheit und die Stimmung: Zwanzig bis dreißig Minuten Radfahren pro Tag reduzieren Stress und Panikattacken. Zudem beruhigen die Forschungsdaten auch diejenigen, die meinen, Radfahren sei gefährlich: Je mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind, desto geringer ist die Zahl der Verkehrsunfälle.
Investition in die Infrastruktur
Für Institutionen kann die Investition in Pro-Fahrrad-Kampagnen zu einer entscheidenden Maßnahme der Unfallverhütung werden. Doch zuvor müssen sie in neue, zugängliche und sichere Infrastrukturen investieren, um für die Bürger*innen die richtige Umgebung zu schaffen, in der sie dieses Verkehrsmittel nutzen können.
Dies ist einer der Gründe, warum viele Länder, allen voran die nordeuropäischen, Fahrradfahren durch konkrete Maßnahmen zunehmend fördern. Das Schaffen der benötigten Infrastruktur ist in diesem Szenario entscheidend, um eine Zweiradrevolution in Gang zu setzen.