Laut Kalender beginnt der Winter am 21. Dezember. Doch auch schon vor diesem Datum können winterliche Straßenverhältnisse das Autofahren erschweren. Selbst die globale Erderwärmung kann nicht als Entschuldigung dafür dienen, dass man sich als verantwortungsvolle Autofahrerin bzw. verantwortungsvoller Autofahrer nicht auf die typischen Winterbedingungen vorbereitet, die in Form unsichtbarer Eisschichten oder Schneefälle auftreten können.
Beginnen Sie mit der richtigen Ausrüstung
Der erste Fehler besteht darin, das Auto nicht auf Fahrten bei winterlichen Straßenverhältnissen vorbereitet zu haben und sich bei Schneefällen auf Schneepflüge zu verlassen. Das bedeutet, Sie müssen Winter- oder Ganzjahresreifen montieren lassen. Deren Wintertauglichkeit wird auf der Reifenflanke durch die stilisierte Schneeflocke im dreizackigen Bergsymbol angezeigt. Denn Sommerreifen sind derart konzipiert, dass sie bei Temperaturen ab 7 Grad Celsius aufwärts am besten funktionieren. Ihr Profil ist nicht darauf ausgelegt, Traktion, Bremswirkung und Haftung auf Schnee zu gewährleisten.
In manchen Regionen benötigen Sie zudem ein Paar Schneeketten. Die müssen selbstverständlich die richtige Größe für die Räder Ihres Fahrzeugs haben. Darüber hinaus müssen Sie in der Lage sein, die Schneeketten richtig montieren zu können.
Erfahrung macht immer den Unterschied
Wenn die Ausrüstung stimmt, können Sie auf Schnee sicher fahren. Dabei kommt es allerdings darauf an, weder zu verzagt, noch zu gewagt zu fahren. Tatsächlich sind Vorsicht und vorausschauendes Verhalten weitere entscheidende Faktoren für das sichere Autofahren bei winterlichen Straßenverhältnissen. Das gilt in Städten ebenso wie in den Bergen. Die optimale Fahrweise gleicht der bei Regen.
Das Bremsen ist wichtiger als das Anfahren
Falls Sie glauben, die Fähigkeit zu starten und das Gewährleisten einer gleichmäßigen Traktion seien die einzigen Schwierigkeiten, die es auf einer schneebedeckten Straße zu meistern gilt, denken Sie noch einmal nach. Die größten Gefahren bestehen nicht bergauf - im schlimmsten Fall kommst Du nicht voran - sondern bergab, weil das Bremsen beispielsweise in einer Haarnadelkurve kritisch werden kann.
Die elektronischen Fahrerassistenzsysteme sind nicht immer in der Lage, echte Hilfe zu leisten. Es ist falsch zu glauben, man könne eine Bergstraße wie auf trockenem Asphalt hinabfahren, nur weil man vier Winterreifen montiert hat. Wenn Sie zu schnell sind, erfüllt das ABS seine Aufgabe, indem es verhindert, dass die Räder blockieren. Das allerdings verlängert die Bremswege erheblich.
Wirtschaftlich orientierter Stil
Die Fahrweise auf Schnee ähnelt der, die Sie befolgen sollten, um Kraftstoff zu sparen. Fahren Sie nicht mit Vollgas an, unabhängig von Ihren Reifen. Dadurch reduzieren Sie das Risiko zu schleudern und verhindern auf tieferem Schnee, dass Ihre Reifen sich einfahren und stecken bleiben.
Minimieren Sie den Bremseneinsatz und nutzen Sie die Motorbremse. Beobachten Sie sorgfältig den Verkehr auf den Straßen und verlangsamen Sie rechtzeitig vor einer Kurve oder wenn Sie erwarten, dass das vorausfahrende Auto bremst.
Einen ausreichenden Sicherheitsabstand einzuhalten ist unerlässlich, um Auffahrunfälle zu vermeiden. Darüber hinaus vermeiden Sie auch Schäden an der Windschutzscheibe und den Scheinwerfern durch hochgeschleuderten grobkörnigen Sand, der bei Schneefällen zur Unterstützung der Traktion auf den Straßen verteilt wird.
Vorsicht auch beim Parken
Auch beim Einparken sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Sollte ein Schneepflug den Schnee entlang der Straße aufgehäuft haben, kommt ein leicht diagonal zur Fahrbahn geparktes Auto einfacher über diese Hürde hinüber. Wenn das Auto auf einer weitgehend ebenen Straße ohne Steigung steht, ist es ratsam, die Handbremse nicht zu betätigen. Denn das Kabel, das in einer Ummantelung der mechanischen Handbremse verläuft, ist bei Temperaturen unter null Grad Celsius anfällig für Frost, was die Fahrzeugräder zwangsläufig blockiert.