Im Sattel einer spartanisch ausgestatteten Enduro durch die heiße Wüste fahren, ohne genau zu wissen, wo und wie weit das Ziel entfernt ist. Oder in einer Arena aus Schnee und Eis auf einem wilden Stier reiten. Zweifellos liebt Ottavio Missoni Jr. das Abenteuer. Dabei vorzugsweise motorisierte Abenteuer, und idealerweise mit einem Satz speziell angefertigter Reifen, wobei hier sowohl vier als auch zwei Räder für ihn absolut in Ordnung sind. Und nach seinem tiefen Lächeln zu urteilen, ist das Wochenende im Alpendorf Livigno in Begleitung der Ausbilder der Lamborghini Winter Academy - das Lamborghini Squadra Corse Projekt unterrichtet sportliches Fahren im Winter - genau das, was seine Leidenschaft für Autos und Motorräder trifft.
„Ich liebe die Geschwindigkeit, schon seit ich ein kleiner Junge war. Damals fuhr ich Motorrad, aber auch viel Go-Kart“, erinnert sich Ottavio Jr., der die jüngste Generation des italienischen Familienunternehmens Missoni repräsentiert, welches passenderweise auch den Beinamen Lamborghini der Modehäuser trägt. „Während ich heute das Motorrad hauptsächlich für Entdeckungsfahrten nutze, bietet mir das Auto besondere Gelegenheiten, Abenteuer mit anderen zu teilen.“
In der Winter Akademie lernen die Fahrer, die widrigen Straßenverhältnisse in der kalten Jahreszeit nicht zu fürchten und die Kraft eines mächtigen V12 auch bei schwierigen Bedingungen zu beherrschen. Zwar hat Ottavio Missoni in der Vergangenheit seine Fähigkeiten in einem Lamborghini Aventador mit 700 PS bereits häufiger unter Beweis gestellt. Aber noch nie hatte er versucht, die brutale Kraft bei extrem geringer Haftung auf einer Eispiste zu zähmen. Das Ganze angetrieben von einem Experten-Team, das ihn motiviert, an seine Grenzen zu gehen. Schnell stellte er dabei fest, dass dies eine ganz andere Herausforderung war. „Einen Supersportwagen unter solch extremen Bedingungen zu fahren, war eine neue Erfahrung für mich. Was soll ich sagen? Ich hatte erstmal extrem viel Spaß! Und erhielt darüber hinaus eine ganze Liste alltagstauglicher Tipps zur richtigen Fahrtechnik im Winter.“
Auch wer es für unwahrscheinlich hält, bei Temperaturen unter Null Grad Celsius einen Lamborghini Huracàn mit Allradantrieb über den anspruchsvollen Foscagno Pass zu fahren: Unter kundiger Anleitung lernen lernen die Teilnehmer die Reaktionen eines leistungsstarken Automobils auf Eis und Schnee aus erster Hand kennen. Und sie nehmen dabei die verlässliche Teamarbeit von Auto und Reifen wahr, die auf diesem Level nur ein Satz exakt abgestimmter Hochleistungsreifen erbringen kann - dem technologischen Fortschritt sei Dank.
Die Winter Akademie kann die Fahrkünste der Teilnehmer in der kalten Jahreszeit erheblich verbessern. „Neben der actionreichen Zeit hinter dem Lenkrad, immer unterstützt von erfahrenen Instruktoren, fand ich auch den theoretischen Unterricht ziemlich nützlich. Ich lernte etwas über die Verteilung der Masse, die Rolle der Reifen, den Einsatz der Elektronik dazu. Und dann bei Nacht zu fahren, das war wirklich aufregend!“, betont Missoni. „Für mich war die Lamborghini Winter Akademie eine einzigartige Erfahrung: professionell, aufregend, in jeder Hinsicht komplett.“
Sobald die Haftung auf der Fahrbahn eingeschränkt oder praktisch nicht vorhanden ist, wie auf blankem Eis, liegt es großteils an den Reifen, ob das Auto die Spur wie gewünscht hält oder eben unkontrolliert umherschleudert. „Während der Winter Akademie habe ich entdeckt, was es bedeutet, ein Auto zu fahren, das mit Hochleistungs-Winterreifen ausgestattet ist“, betont Ottavio Missoni. „Es ist schlicht unglaublich, wie sehr ein Satz speziell auf das Fahrzeug abgestimmter Reifen den Fahrstil und die Fahreigenschaften verändern kann. Das gilt sowohl für die Sicherheit als auch für das sportliche Fahren. Bei einem Lamborghini Huracàn mit Spike-Reifen gegenzusteuern, ist natürlich etwas völlig anderes, als ein Auto zu fahren, dessen Reifen diese Klauen nicht aufweisen. Aber auch ohne Spikes ist ein Reifen wie der Pirelli Winter Sottozero enorm effektiv, sogar unter grenzwertigen Bedingungen. Aufgrund des Profils ihrer Lauffläche und der Winterreifenmischung sind diese Reifen ein Highend-Produkt fortschrittlicher wissenschaftlicher Forschung.“
Verrückt auf der Rennstecke, doch besonnen auf der Straße, diese Haltung zeichnet Ottavio Missoni aus. „Ich habe eher Angst vor dem Verkehr, insbesondere, wenn ich Motorrad fahre“, gesteht er. „Ich riskiere nichts und fahre langsam. Nicht nur, weil ich oft meine Freundin mitnehme. Meinen Instinkt für Geschwindigkeit hebe ich mir für die Rennstrecke oder Rallyes auf.“
Zum Beispiel für Langstrecken-Rallyes wie das Gibraltar Race oder die Merzouga Rallye. Beides alles andere als gemütliche Sonntagsausflüge. „Ich halte mich für einen professionellen Rennfahrer. Ich liebe es, mich in Etappenrennen mit Champions zu messen. Wenn ich gegen sie fahre, lerne ich immer etwas dazu.“ Genauso wie Ottavio bei der Lamborghini Winter Akademie seine Fähigkeiten als Dompteuer von 10- und 12-Zylinder Supersportwagen verbessert hat. „Zusätzlich zu ihren dynamischen Eigenschaften liebe ich den Stil der Lamborghini, eine Kombination aus Harmonie und Kühnheit, die für mich in der Welt der Supersportwagen ihresgleichen sucht.“