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Im Einsatz für die WRC 2021

Anfang Juli startete Pirelli auf Sardinien sein Testprogramm für die neuen Reifen der Rallye-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr

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Die Rallye-Weltmeisterschaft 2021 hat begonnen. Das klingt angesichts der Tatsache, dass die Saison 2020 noch nicht wieder aufgenommen wurde, wie eine unsinnige Aussage – doch sie ist wahr.

Pirelli hat einen Drei-Jahres-Vertrag abgeschlossen, um ab 2021 als alleiniger Lieferant in die WRC zurückzukehren. Und das bedeutet: Das Reifentestprogramm musste frühzeitig beginnen.

Zwar war Pirelli bereits von 2008 bis 2010 exklusiver Lieferant der WRC, aber die WRC-Autos von damals lassen sich mit denen von heute nicht vergleichen. Davon abgesehen hat die italienische Firma den Rallyesport seitdem nicht verlassen. Einige World Rally Autos der aktuellen Generation hat der Hersteller bei dem einen oder anderen Lauf auf nationalen Veranstaltungen ausgestattet.

Das bedeutet, Pirelli verfügt über einen soliden Erfahrungsschatz, mit dem es sein jüngstes Testprogramm beginnen konnte. Und das war auch vorteilhaft, denn die Corona-Pandemie hatte in den Monaten zuvor den größten Teil der Motorsportwelt auf Eis gelegt - obwohl die Ingenieure von Pirelli hinter den Kulissen noch hart gearbeitet haben.

Der erste Test markierte nicht den Beginn der Arbeit mit den Reifen des nächsten Jahres. Das Konzept ist bereits weitgehend definiert: Der Zweck des Testprogramms, das in den nächsten Monaten durchgeführt wird, besteht darin, die Spezifikation zu verfeinern und die Leistung zu erhöhen.

Im Einsatz für die WRC 2021
Im Einsatz für die WRC 2021

WO NORWEGEN AUF FRANKREICH TRIFFT 

Um bei Reifentests aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, benötigt man ein schnelles Auto sowie einen schnellen Fahrer. Wie im Wettbewerb gehen der Pilot und das Team auch hier an ihre absoluten Grenzen. Deshalb sicherte Pirelli sich die Dienste von Andreas Mikkelsen, um die neuen Reifen zu testen. Der 31-jährige Norweger wurde dreimal Dritter in der Rallye-Weltmeisterschaft und hat drei World Rallye Siege sowie 25 Podestplätze auf seinem Konto. Er fährt für viele Top-Hersteller, die sich in diesem Sport engagieren, darunter Volkswagen, Ford, Hyundai - und Citroen. Seine Erfahrung ist unglaublich wichtig, denn Pirelli setzt den C3 WRC des französischen Automobilherstellers als Testwagen ein. Er ist mit einer spektakulären karbonschwarzen Lackierung ausgestattet, ähnlich wie jener des Formel 1 Testwagens, mit dem Pirelli 2010 seine Grand-Prix-Reifen entwickelt hat.

Die Wahl des Citroen zehn Jahre später war eine bewusste Entscheidung: Er ist nicht nur schnell (er gewann sechs World Rallys), sondern auch neutral, weil Citroen 2020 nicht an der Meisterschaft teilnimmt.

Dies ist bezüglich der sportlichen Fairness sehr wichtig. Denn so hat kein Team beim Einsatz der jüngsten Pirelli Reifen einen besonderen Vorteil gegenüber den anderen. Gleichwohl hat Citroen für seinen C3 WRC 2020 einige neue Entwicklungen beigesteuert, damit das Auto auf dem aktuellen Stand der Technik bleibt. Mit anderen Worten: Genau das, was Pirelli braucht, um brandneue Reifen zu testen.

VON SARDINIEN NACH MONACO

Die Tests auf Sardinien Anfang Juli fanden auf Asphalt und Schotter statt. Dabei wurden auch Etappen genutzt, die in der Vergangenheit bei der Rally d'Italia gefahren wurden. Sie bieten für die neuen Rallyereifen P Zero (Asphalt) und Scorpion (Schotter) einen nützlichen Bezugspunkt, vor allem aber die höchst anspruchsvollen Bedingungen der Rallye d'Italia. Sardinien ist bekannt für seinen losen Schotter auf hartem und steinigem Untergrund, dessen scharfe Kanten häufig zu Reifenpannen führen können. Der WM-Lauf auf Sardinien ist zwar keine Asphalt-Rallye, aber es gibt dort auch einige gute Asphaltstrecken, auf denen man testen kann. Das Gelände ist dem benachbarten Korsika nicht unähnlich: eines der Kernlandschaften des Rallyesports.

Schotter hat Priorität, weil er den Großteil der Meisterschaft ausmacht. Aber auch Asphalt ist wichtig, zumal er viel Spielraum für Technologietransfer bietet, von denen die Pirelli Reifen für Straßenautomobile profitieren, welche das Testprogramm unterstützen.

Das Pirelli Team testete methodisch einige Prototypen und kehrte anschließend nach Mailand zurück, um die Reifen zu verfeinern, bevor sie erneut in der Praxis erprobt werden. Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis die endgültige Spezifikation erreicht ist.

Und ehe wir uns versehen, ist der 21. Januar 2021 da - und somit jener Abend gekommen, an dem die mit Pirelli ausgestatteten Autos Schlange stehen zum Start der 110. Rallye Monte-Carlo: dem ersten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2021.

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