Mit den Tests in Barcelona begann Mitte Februar die neue Saison der Formel 1. Worin unterscheiden sich die Pirelli Rennreifen für die Königsklasse des Motorsports in diesem Jahr von ihren Vorgängern? Die folgende Übersicht bringt Sie auf den aktuellen Stand.
Drei Farben, fünf Slick-Mischungen
Im Unterschied zu den Vorjahren gibt es in dieser Saison nur noch drei Farben für die bekannten Slick-Mischungen: Weiß, Gelb und Rot. An jedem Rennwochenende 2019 kennzeichnet die weiße Markierung auf der Reifenflanke die härteste Slick-Mischung, die zum Einsatz kommt. Gelb steht für die mittelharte Mischung, Rot dagegen für die weichste Mischung. Ungeachtet der drei Farben gibt es insgesamt jedoch fünf Slick-Mischungen. Die härteste Mischung trägt das Kürzel C1 (das C steht für Compound, also Mischung), die weichste Mischung das Kürzel C5. Aus dieser Range nominiert Pirelli für jede Rennstrecke die drei Mischungen, die den Anforderungen des jeweiligen Circuits am besten entsprechen.
Prototypen für Testzwecke
Im Verlauf der Saison 2019 sind auch Reifen ohne Markierungen zu sehen. Bei ihnen handelt es sich um Prototypen, die während der Tests eingesetzt werden und der Entwicklung von Mischungen für die Saison 2020 dienen. Im Verlauf des Jahres 2019 finden mehrere dieser Testveranstaltungen statt, und jedes Team der Formel 1 wird an mindestens einer dieser Fahrten teilnehmen.
Unterschiedliche Temperaturen und Drücke
Zu den neuen Reifenrichtlinien für 2019 gehört die Vorgabe, dass die Hinterreifen mithilfe von Heizdecken nur noch auf maximal 80 Grad Celsius vorgewärmt werden dürfen. Zudem legte Pirelli für die Hinterreifen niedrigere Startdrücke fest. Diese Maßnahme soll das Graining-Risiko senken. Die Vorderreifen hingegen dürfen auch weiterhin auf 100 Grad Celsius erhitzt werden.
Dünnere Laufflächen
Im vergangenen Jahr setzte Pirelli bei einigen Rennen Reifen mit einer dünneren Lauffläche ein. Dies geschah immer dann, wenn der Circuit neu asphaltiert worden war. Diese Maßnahme sollte das Überhitzen der Slicks verhindern und erwies sich als sehr wirksam. Infolgedessen weisen sämtliche Reifen der Saison 2019 eine dünnere Lauffläche auf.
Neue Intermediates und Regenreifen
Komplett neu konzipiert wurden der Intermediate und der Regenreifen. Der Intermediate 2019 deckt eine größere Bandbreite an Bedingungen ab als sein Vorgänger. Daraus resultieren zwei Vorteile: Zum einen zeigt er bessere Leistungen auf Nässe. Zum anderen können die Teams den optimalen Zeitpunkt für den Wechsel auf Slicks oder auf Regenreifen (der Crossover-Punkt) nun einfacher bestimmen.. Der Regenreifen bietet aufgrund seines neuen Profildesigns eine höhere Beständigkeit gegen Aquaplaning sowie ein besseres Fahrverhalten bei starkem Regen.
Im vergangenen Jahr gab es zwei Varianten des Intermediates und des Regenreifens: eine für höhere und eine für niedrigere Temperaturen. In diesem Jahr wurden die beiden Reifentypen vielseitiger gestaltet, so dass während der Saison nur noch eine Variante des Intermediates und des Regenreifens eingesetzt wird.
Breitere Temperaturfenster
Die so genannten Temperaturfenster der Slick-Mischungen, in denen sie optimal perfomen, liegen in diesem Jahr in einem etwas höheren Bereich. Das senkt die Gefahr der Überhitzung.