Brüllende Motoren, Top-Speed, dramatische Rad-an-Rad-Zweikämpfe, Herzschlagfinals: Dafür steht seit vielen Jahren das ADAC GT Masters. Mit neuen GT-Reifen des exklusiven Ausrüsters Pirelli startete die Rennserie Ende Juli auf dem Lausitzring in die Saison 2020. Und der Saisonauftakt der „Liga der Supersportwagen“ erfüllte sämtliche Erwartungen und bot den Zuschauern an den heimischen Bildschirmen erstklassigen Motorsport.
Das ADAC GT Masters zählt zu den weltweit stärksten GT3-Serien. Die sieben Rennwochenenden werden auf anspruchsvollen Strecken ausgetragen. In diesem Jahr gehören die beiden legendären Formel 1 Tracks Nürburgring und Hockenheimring dazu sowie der Lausitzring, der Sachsenring, der Red Bull Ring, der Circuit Zandvoort und die Motorsport Arena Oscherlseben. Dort kämpfen 19 Teams mit insgesamt 63 Fahrerinnen und Fahrern um Punkte. Sie fahren 32 Supersportwagen sieben renommierter Automobilhersteller: Audi, Bentley, BMW, Corvette, Lamborghini, Mercedes-AMG sowie Porsche.
Dem Konzept des ADAC GT Masters entsprechend findet pro Rennwochenende samstags und sonntags jeweils ein Rennen statt. Es dauert eine Stunde, wobei nach 30 Minuten ein Fahrerwechsel erfolgt. Für die Freien Trainings, die Qualifyings und die Rennen erhält jedes Fahrzeug pro Rennwochenende drei neue Reifensätze. Zusätzlich dürfen für die Freien Trainings einer Veranstaltung für jedes Fahrzeug zwei Reifensätze nominiert werden, die dem Fahrzeug bei einer vorangegangenen Veranstaltung zugewiesen wurden. Wann welche Reifen verwendet werden, will wohl überlegt sein: Ist der Kurs langsam oder schnell, der Asphalt rau oder glatt, steht das Auto vorn oder hinten in der Startaufstellung? Im ADAC GT Masters gibt es viele Faktoren, die die Renntaktik und damit auch die Reifenstrategie beeinflussen. In der Vergangenheit erwies das richtige Reifenmanagement sich oft als Schlüssel zum Erfolg.
Pirelli ist seit 2015 exklusiver Reifenausrüster der Rennserie und stattet in diesem Jahr die Teams mit den neuen P Zero DHE-Reifen aus. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des P Zero DHD2.
Der neue Pirelli Slick für die GT3-Wettbewerbe soll das Renngeschehen noch spektakulärer machen. Bei seiner Entwicklung wurde auch Technologie eingesetzt, die Pirelli in der Formel 1 nutzt. Das unterstreicht einmal mehr die Bedeutung, die das Unternehmen dem GT-Rennsport für den Technologie-Transfer von der Strecke auf die Straße beimisst. „Serien wie das ADAG GT-Masters dienen quasi als Freiluft-Labor für das Entwickeln von Hochleistungsreifen für Serienfahrzeuge“, erläutert Matteo Braga, Circuit Activity Manager Pirelli.
Für die Ingenieure von Pirelli bringt jedes Rennwochenende eine Vielzahl von Erkenntnissen, die sie in die Entwicklung von Straßenreifen einfließen lassen. Sie erfassen, messen und analysieren viele Parameter und Faktoren. Dazu gehören das Erscheinungsbild der Reifen, das Feedback von Fahrern und Ingenieuren der Teams, die Einsatzbedingungen sowie die Daten über den Verschleiß, den Druck und die Temperatur der Reifen. Diese Informationen liefern aufschlussreiche Einblicke in das Verhalten der Reifen unter extremen Einsatzbedingungen. Sie bilden die Basis für die Entwickler, um die Konstruktion, das Profil und die Mischung der Straßenreifen weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Der neue P Zero DHE für GT-Serien ist aufgrund seiner Modifikationen noch vielseitiger. Und das muss dieser Reifen auch sein, um mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeugabstimmungen und Fahrstile harmonieren zu können. So nutzen die Supersportwagen von Bentley, BMW, Mercedes AMG sowie Corvette einen Frontmotor. Audi sowie Lamborghini hingegen favorisieren ein Mittelmotorkonzept, während Porsche ein Heckmotorkonzept einsetzt. „Unabhängig vom Fahrzeugkonzept muss der Pirelli Einheitsreifen in 100 Prozent der Fälle maximale Leistung erbringen, um die Wettbewerbsgleichheit sicherzustellen“, führt Matteo Braga weiter aus. „Das neue Reifensortiment, das wir für den GT3 entwickelt haben, weist den Weg in die Designrichtung, die wir in den nächsten Jahren verfolgen werden, und erfüllt die Anforderungen unserer Kunden an Leistung, Zuverlässigkeit, Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit. Während des Entwicklungsprozesses erhielten wir Rückmeldungen von einer Vielzahl von Fahrern und haben entsprechend reagiert. Das spiegelt sich in der positiven Resonanz wider, die der P Zero DHE bei der GT World Challenge Europe Endurance und dem ADAC GT Masters erhielt.“
Der P Zero DHE wird in zwei Dimensionen ausgeliefert. Der Pirelli Regenreifen für die GT3-Wettbewerbe entspricht der Spezifikation von 2019. Zu einem Rennwochenende des ADAC GT Masters liefert Pirelli jeweils zwischen 800 und 1.000 Reifen an die Strecke, inklusive Regenreifen und Slicks.
Die Covid-19-Pandemie beeinflusst selbstverständlich auch das ADAC GT Masters und dessen Rahmenprogramm. „Die Saison dauert nur vier Monate, was eine schnelle Abfolge der Rennen bedingt und sämtliche Beteiligten vor besondere Herausforderungen stellt“, nennt Michael Blaufuss, Leiter Motorsport Pirelli Deutschland, einen Aspekt. Hinsichtlich der erforderlichen Schutzmaßnahmen hat Pirelli eine bedarfsorientierte Prozedur entwickelt. „Dazu gehört eine Übergabezone, um den direkten persönlichen Kontakt bei der Reifenübergabe zur Montage zu begrenzen und zu regeln. Darüber hinaus passen wir unsere Prozedur bei Bedarf an die unterschiedlichen Hygieneverordnungen und -vorgaben der einzelnen Bundesländer und Länder an, in denen die Rennstrecken liegen. Zudem arbeiten wir zur Vorbereitung der jeweiligen Veranstaltung eng mit dem ADAC zusammen und stimmen uns sorgfältig ab. Dabei profitieren wir davon, dass Pirelli intern die deutsche Motorsport-Abteilung vor dem Lockdown noch effizienter aufgestellt wurde und wir über eine noch stärkere lokale Struktur verfügen.“
Die Rennen des ADAC GT Masters werden Samstag und Sonntag ab 13.00 Uhr live und in voller Länge von SPORT1 übertragen.