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Die DTM: alles, was Sie wissen müssen

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Es gibt wohl kaum einen Motorsportfan oder -interessierten auf der Welt, der nicht schon einmal von der DTM gehört hat und dieses Kürzel mit Rennen, Autos und Fahrer-Ikonen in Verbindung bringt. Und in der Tat ist diese Meisterschaft, auch wenn sie seit einigen Jahren nicht mehr Meisterschaft genannt werden darf - nicht aus sportlichen, sondern aus rein rechtlichen Gründen -, seit ihrer Gründung ein fester und wesentlicher Bestandteil der Geschichte des Motorsports. Doch was verbirgt sich hinter diesem Kürzel und wie hat es sich entwickelt? Wie sieht das aktuelle Reglement aus und welche Marken nehmen daran teil?

Wenn wir mit diesem Akronym (Kurzwort) aus den drei Buchstaben DTM beginnen, können wir besser verstehen, was diese Serie charakterisiert und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat. Ohne dabei ihren Charakter zu verlieren als Referenzplattform für von Serienfahrzeugen abgeleitete Fahrzeuge - in jüngster Zeit ergänzt durch den GTWC -, sowie als Schaufenster für die deutsche Automobilindustrie und darüber hinaus.

WAS SICH HINTER DEM AKRONYM VERBIRGT

Die DTM steht für Deutsche Tourenwagen Masters, die 1984 als Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft ins Leben gerufen wurde und sich sofort zur wichtigsten Meisterschaft nicht nur in Deutschland entwickelte. Als die DTM im Jahr 2000 wieder an den Start ging, änderte sich nichts an ihren Ambitionen und auch nichts an der Wahrnehmung der Fans, welche die Rückkehr dieser Rennserie begrüßten. Was sich geändert hat, ist neben den Kosten, die für Teams und Hersteller erschwinglicher geworden sind, nur die Bedeutung des Kürzels M: Sie wechselte von Meisterschaft zu Masters. Warum ist das so? Nach dem Reglement der FIA (Fédération Internationale de l'Automobile) darf eine nationale Meisterschaft nur ein Rennen außerhalb ihres Referenzgebietes austragen. Doch die Organisatoren der DTM hatten damals wie heute internationale Ambitionen und wollten nicht darauf verzichten, die Serie von Zeit zu Zeit auch über die Grenzen Deutschlands hinaus fahren zu lassen. Daher die teilweise Namensänderung, die seither beibehalten wurde. Auch blieb der Eindruck einer weitgehenden Kontinuität des größten deutschen Automobilrennens erhalten, erfuhr aber im folgenden Jahrzehnt zumindest im Reglement deutliche Veränderungen.

Die DTM 2024

Die DTM-Saison 2024 ist die 25. seit Neugründung der Serie, die zweite unter der Regie des ADAC sowie die 38. seit Bestehen der Serie. Zu den sechs teilnehmenden Automobil-Herstellern des Vorjahres (BMW, Audi, Ferrari, Lamborghini, Mercedes und Porsche) hat McLaren sich mit einem eigenen Team gesellt, so dass insgesamt zehn Teams an den Start gehen. Auch in der 25. Auflage der DTM wird es acht Rennwochenenden geben, traditionell aufgeteilt in zwei Rennen, die identisch in Format und Wertung sind. Die Termine für die Saison 2024, von denen zwei außerhalb der deutschen Grenzen liegen, sehen wie folgt aus:

1.  Oschersleben, Magdeburg, 27. April - 28. April

2.  Lausitzring, Klettwitz, Brandenburg, 25. Mai - 26. Mai

3.  Zandvoort, Nordholland, 8. Juni - 9. Juni

4.  Norisring, Nürnberg, Bayern, 6. Juli - 7. Juli

5.  Nürburg, Rheinland-Pfalz, 17. August - 18. August

6.  Hohenstein-Ernstthal, Sachsen, 7. September – 8. September

7.  Red Bull Ring, Spielberg, Österreich, 28. September - 29. September

8.  Hockenheim, Baden-Württemberg, 19. Oktober - 20. Oktober

In dieser Saison sind überwiegend, aber nicht ausschließlich deutsche Teams am Start:

Red Bull - Team ABT mit Audi, Schubert Motorsport mit BMW, Emil Frey Racing mit Ferrari, GRT Grasser Racing Team, Paul Motorsport und SSR-Performance mit Lamborghini, Dörr Motorsport mit McLaren, Mercedes-AMG Team HRT und Mercedes-AMG Team Winward mit Mercedes, Manthey Racing mit Porsche.

20 Fahrer nehmen teil, zwei pro Team, darunter Titelverteidiger Thomas Preining (Porsche) und seine beiden Verfolger aus dem Vorjahr, Mirko Bortolotti (Lamborghini) und Ricardo Feller (Audi), die sich im vergangenen Jahr bis zum zweiten Rennen des Saisonfinales in Hockenheim einen harten Kampf um den Gesamtsieg lieferten. Dies bestätigt das hohe Wettbewerbsniveau und die spektakuläre Anziehungskraft einer Serie, die sich großer Beliebtheit bei den Fans aus Deutschland und anderen europäischen Ländern erfreut. Diese nehmen oft weite Anreisen in Kauf, um auf den Tribünen der Rennstrecken zu sitzen oder die stets überfüllten Fahrerlager der DTM zu besuchen.

DAS FORMAT DER RENNEN UND DIE ERGEBNISSE

Seit 2015 besteht jedes DTM-Rennwochenende aus zwei Sprintrennen, die nun 60 Minuten plus eine Runde dauern (vorher 55 Minuten plus eine Runde). Dieses Format kommt beim Publikum sehr gut an und hat sich gegenüber der Saison 2021/2022, als der ADAC noch nicht Veranstalter der Serie war, nicht wesentlich verändert. Den beiden Rennen gehen folgende Einheiten voraus: ein doppeltes Freies Training am Freitag, ein Qualifying für Rennen 1 am Samstag und ein weiteres Qualifying für Rennen 2 am Sonntagvormittag bzw. -nachmittag. Jedes Fahrzeug wird von jeweils einem Fahrer gesteuert, in beiden Rennen ist ein Boxenstopp Pflicht. Technisch gilt in der DTM die von der SRO für GT3-Fahrzeuge entwickelte Balance of Performance, um eine Überlegenheit einzelner Fahrzeuge oder Teams während eines Wochenendes oder gar der Meisterschaft zu verhindern. Seit einigen Jahren werden die Fahrzeuge mit einem Kraftstoff betrieben, der zu 50 % aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, was der im Motorsport angestrebten ökologischen Nachhaltigkeit entspricht.

Um Veränderungen der zwischenzeitlichen Platzierungen der Fahrer, Überholmanöver und unterschiedliche Strategien zu ermöglichen, müssen die Fahrer in jedem der beiden Rennen mindestens einen Boxenstopp einlegen, unabhängig vom Verschleißzustand der Reifen. Die Regel, dass die ersten fünf Qualifikanten mit den Reifen starten müssen, mit denen sie im zweiten Qualifying die schnellste Zeit gefahren sind, wurde auf die ersten zehn Fahrer ausgeweitet.

Die Punktevergabe ist für beide Rennen identisch: Der Erstplatzierte erhält 25 Punkte, der Zweite 18, der Dritte 15, der Vierte 12 Punkte. Die darauffolgenden Fahrer erhalten jeweils zwei Punkte weniger bis hinunter zum neunten Platz, für den es zwei Punkte gibt. Nur einen Punkt gibt es für den zehnten Platz.

FAHRZEUGE UND REIFEN

An der DTM können GT3-Fahrzeuge teilnehmen. Dabei handelt es sich um Straßenfahrzeuge oder von ihnen abgeleitete Rennvarianten, um dem Reglement der Gran-Turismo-Klasse 3 zu entsprechen. Anders als in der Vergangenheit, als in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft meist Prototypen an den Start gingen, die speziell für die Teilnahme an der DTM konzipiert und entwickelt wurden, handelt es sich also um vollwertige Fahrzeuge, die von Serienfahrzeugen abgeleitet sind.

Alleiniger Reifenlieferant ist seit 2023 Pirelli. Das Unternehmen stellt dem Deutschen Tourenwagen Masters die jüngsten Reifenentwicklungen für die GT2-, GT3- und GT4-Fahrzeuge aller Meisterschaften und Serien zur Verfügung, mit denen die italienische Marke kooperiert. Bei den Trockenreifen handelt es sich um den P Zero DHF, eine Weiterentwicklung des DHE, der in seiner ersten Saison in der DTM seine Vielseitigkeit unter Beweis gestellt hat und Performance und Haltbarkeit unter allen Bedingungen bietet. Bei der Nassreifenversion handelt es sich um den neuen Cinturato WHB, der sein Debüt in der deutschen Rennserie gibt, bevor er auch in anderen von Pirelli belieferten GT-Rennserien eingesetzt wird. Der WHB hat ein neues Profil, das den Einsatz von Materialien der jüngsten Generation ermöglicht. Diese neuen Mischungen und die erhöhte Steifigkeit der Lauffläche verbessern die Aufstandsfläche und optimieren auf diese Weise den Grip und die Aufwärmzeit bei niedrigen Temperaturen, ohne die Stabilität beim Übergang von nassen zu trockenen Bedingungen zu beeinträchtigen.  Dadurch erweitert sich der Einsatzbereich des WHB im Vergleich zur vorherigen Reifengeneration.

Den Teams stehen pro Wochenende insgesamt fünf Reifensätze zur Verfügung, die sowohl im Freien Training und Qualifying als auch im Rennen gefahren werden.