Cher, Iggy Pop, Jennifer Hudson und Rita Ora gehören zu den Künstlern, die in "On the Road" vorgestellt werden, einer Studie über das Leben eines tourenden Musi-kers und zugleich Thema des Pirelli Kalenders 2022, seiner 48. Auflage.
Das Konzept stammt von Bryan Adams, dem diesjährigen Fotografen des Kalen-ders, der seine jahrzehntelange Karriere als Musiker mit seiner Leidenschaft für die Fotografie kombiniert hat.
Das Thema lag für den kanadischen Gitarristen und Singer-Songwriter auf der Hand, „denn 'on the road'-Sein ist das, was ich in den letzten 45 Jahren gemacht habe", sagte Adams nach Abschluss der zweitägigen Aufnahmen in Los Angeles, die mit vielen Stars besetzt waren. „Tourneen waren mein Leben, wirklich.“
Glänzende Besetzung
Zur Besetzung gehören auch die US-amerikanische Sängerin Normani, die kolumbi-anisch-amerikanische Singer-Songwriterin Kali Uchis, die kanadische Singer-Songwriterin und Produzentin Grimes, der in China geborene Rapper Bohan Phoe-nix, die amerikanische Gitarristin und Singer-Songwriterin St Vincent und die ameri-kanische Rapper Saweetie. Die Stars wurden zuerst in Los Angeles an zwei Wahr-zeichen fotografiert: dem 110 Jahre alten Palace Theatre in der Innenstadt, wo einst Harry Houdini, Fred Astaire und Rita Hayworth auftraten, und dem berühmten Hol-lywood-Hotel Chateau Marmont am Sunset Boulevard. Dann in Capri im berühmten La Scalinatella Hotel.
Obwohl Musik-Ikonen bereits in früheren Pirelli Kalendern zu sehen waren - darunter Bono, Jennifer Lopez, Sean "Diddy" Combs, Yoko Ono und Patti Smith - ist nun erstmals die Musik das verbindende Thema.
Mit seinem Konzept wollte Adams nicht nur die Dramatik und den Glamour von Tourneen einfangen, sondern auch die Einsamkeit und die Langeweile, wenn auch „in Fantasie getaucht", wie er erklärte
Ein verlockender Anblick
„Es wäre sehr, sehr schwer, alles, was 'on the road' passiert, in ein paar Tagen zu-sammenzufassen. Also habe ich versucht, einige Aspekte davon darzustellen", so Adams, der bereits so prominente Persönlichkeiten wie Sir Mick Jagger, John Boyega, Naomi Campbell und anlässlich ihres Goldenen Jubiläums sogar die Queen abgelichtet hat.
„Beim Fotografieren geht es unter anderem darum, dass man nicht will, dass die Dinge normal erscheinen, sondern dass ein Bild etwas Unvergessliches ist. Und da-her versucht man beim Kreieren dieser Aufnahmen Dinge zu schaffen, die mit dem Konzept des Unterwegsseins funktionieren, aber zugleich will man auch Fantasie erzeugen.“
„Zwar bräuchte man für jeden Künstler ein Buch, um seine ganze Geschichte erzäh-len zu können, aber es ist ein kleiner Einblick - und ein interessanter Einblick - auf jeden Künstler."
Das Leben auf der Straße
Adams, 61, entwickelte die Ideen für die stimmungsvollen, kraftvollen Bilder zusam-men mit dem Creative Director Dirk Rudolph, einem deutschen Grafikdesigner, mit dem er seit 1996 zusammenarbeitet.
Die Darsteller und ihr Fotograf konnten zweifellos auf einen reichen Erfahrungs-schatz zurückgreifen; wenn man die Zeit zusammenzählt, welche die zhen Künstler und Adams während ihrer Tourneen On the Road verbracht haben, kommt man wahrscheinlich auf rund 250 Jahre.
„Für mich persönlich war es sehr reizvoll, mit anderen Musikern zusammenzuarbei-ten und die Chance zu haben, einen Blick in ihre Welt zu werfen und zu sehen, wie sie diese gestalten - denn es hat sich ungemein viel verändert, und das Image ist zu einem so unglaublich wichtigen Teil dessen geworden, was heute in der Musik pas-siert", so Adams.
Adams hat zudem an einer Reihe von Stillleben-Aufnahmen gearbeitet, welche die Porträts begleiten werden, um die Geschichte von On the Road zu vervollständigen.
Die Rückkehr von The Cal
Mit dem Kalender 2022 kehrt die kultige Publikation zurück, deren Erscheinen im vergangenen Jahr aufgrund der Covid-19-Pandemie ausgesetzt wurde. Der Cal, der erstmals 1964 erschien, wurde 1967 und später in den Jahren von 1975 bis 1983 infolge von Sparmaßnahmen auf Eis gelegt.
Seit seiner Gründung wurden einige der weltweit führenden Fotografen für die Auf-nahmen des Cal rekrutiert. Adams ist der erste Kanadier, der diese Aufgabe über-nommen hat. Er gesellt sich zu legendären Künstlern wie Norman Parkinson, Terence Donovan, Helmut Newton, Herb Ritts, Richard Avedon, Annie Leibovitz, Bruce Weber und Paolo Roversi, der die Aufnahmen für den Kalender 2020 machte.
Adams, dessen Porträts in Vogue, Vanity Fair und GQ erschienen sind, veröffent-lichte auch mehrere Bücher über seine Arbeit, darunter American Women (2005), Exposed (2012), Wounded: The Legacy of War, ein Projekt über verletzte britische Kriegsveteranen (2013), und Homeless, das 2019 erschien. Als Grammy-Preisträger erreichte er in mehr als 40 Ländern Nummer-eins-Status und wird dieses Jahr sein 15. Album veröffentlichen.