James Bond wird umweltbewusst. Nach Jahrzehnten der Dekadenz – man erinnere sich nur an das Schlürfen von Champagner der Marke Bollinger bis zum Tragen von Anzügen aus der Savile Row - soll 007 in seinem nächsten Film hinter das Steuer eines Elektroautos springen. Nun ja: Es wird ein Aston Martin Rapide E sein, den gehobenen Lebensstil gibt er damit kaum auf. Aber es ist ein Zeichen der Zeit, in der Bond beginnt, den Klimawandel genauso zu bekämpfen wie Bösewichte.
Der Druck, nachhaltiger zu agieren, steigt. Und die Automobilindustrie, die sich traditionell auf den CO2-erzeugenden Verbrennungsmotor stützt, weiß, dass sie sich anpassen muss.
Elektrofahrzeuge sind eine Lösung, und die Automobilindustrie setzt im Wettlauf der Entwicklung immer effizienterer Modelle sämtliche Hebel in Bewegung. Einem aktuellen Bericht von Navigant zufolge stieg der weltweite Absatz von Plug-in-Elektrofahrzeugen 2018 auf fast 1,9 Millionen - 70 Prozent mehr als im Vorjahr.
Allerdings wird prognostiziert, dass Elektrofahrzeuge bis 2025 nur acht Prozent des Neuwagenmarktes ausmachen werden. Daher weiß die Branche laut IHS Markit, dass sie mehr tun muss. Die Produkte müssen umweltfreundlicher sein, vom Reifen bis zum Rücklicht. Gleiches gilt allerdings auch für die anspruchsvollen internationalen Produktionsprozesse.
Der elektrische Effekt
Die Automobilindustrie setzt sich mit Nachdruck dafür ein, ihre Produktion von Elektrofahrzeugen zu steigern. Nicht nur Stadtautos wie der Nissan Leaf werden elektrisch betrieben. Die Luxusmarken - auch solche, die für ihre großen, leistungsstarken Verbrennungsmotoren bekannt sind - durchlaufen ebenfalls einen Paradigmenwechsel.
So investiert Porsche 6,8 Milliarden Dollar, um die Hälfte seiner Modelle bis 2025 zu elektrifizieren. Zudem plant der Konzern, in diesem Jahr sein erstes Elektroauto auf den Markt zu bringen, den 600 PS starken Taycan. Bis 2025 wird sogar Bentley, eine Marke, die für ihren kompromisslosen, Benzin schluckenden Luxus bekannt ist, Hybrid- oder Elektroversionen aller Modelle anbieten.
“Companies are becoming more sustainable,” says Diana Verde Nieto, CEO and co-founder of Positive Luxury, the company behind the Butterfly Mark that is awarded to sustainable brands. “They can't afford not to. The things that people buy are not just things anymore; they are part of a more complex corporate story. Climate change is a reality.”
Building a better future
To maximise their drive towards a greener future, automotive makers are not only making pioneering new products, but also radically rethinking the way they produce them.
Take that new Bentley. The walnut veneer of the dashboard is crafted from a tree that has fallen naturally – and even then, a new one is planted in its place. More than 30,000 solar panels provide up to 40 per cent of its factory energy and the rest is from certified green sources.
“Unternehmen werden nachhaltiger", sagt Diana Verde Nieto, CEO und Mitbegründerin von Positive Luxury, dem Unternehmen hinter dem Schmetterlingszeichen, das an nachhaltige Marken vergeben wird. "Sie können es sich nicht leisten, darauf zu verzichten. Die Produkte, die Menschen kaufen, sind nicht länger einfach nur Produkte. Sie sind vielmehr Teil einer komplexeren Unternehmensgeschichte. Der Klimawandel ist eine Realität."
Schaffen einer besseren Zukunft
Um ihr Streben nach einer grüneren Zukunft zu maximieren, leisten die Automobilhersteller nicht nur Pionierarbeit bei neuen Produkten, sondern überdenken auch die Art und Weise, wie sie diese herstellen.
Ein Beispiel ist der neue Bentley. Das Nussbaumfurnier des Armaturenbretts ist aus einem Baum gefertigt, der nicht gefällt wurde, sondern auf natürliche Weise fiel. Gleichwohl pflanzt das Unternehmen an seiner Stelle einen neuen Baum. Zudem liefern mehr als 30.000 Solarmodule bis zu 40 Prozent der Werksenergie, der Rest stammt aus zertifizierten grünen Quellen.
"Um eine vollständig klimaneutrale Wertschöpfungskette zu schaffen, sind radikale Veränderungen in den Bereichen Effizienz, erneuerbare Energien und Zirkularität erforderlich", sagt Viktorija Stojcheva, Senior Berater für nachhaltige Lösungen bei Navigant. „Dieses Ziel erfordert Veränderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, einschließlich der Beschaffung von Rohstoffen, des Herstellungsprozesses, der Ladevorgänge, der Einsatzphase und des Recyclings."
Ein gutes Beispiel für diese Unternehmenstransformation, die erhebliche Investitionen und Umstrukturierungen erfordert, vollzieht sich derzeit bei Volkswagen. Dort wird die neue ID-Elektroauto-Plattform eine zentrale Rolle bei den Bemühungen des Unternehmens spielen, die Emissionen seiner Fahrzeugflotte bis 2050 auf Null zu reduzieren.
In den Jahren 2019-2020 investiert VW 870 Millionen Euro in elektrische Komponenten. Jeder Schritt des Herstellungsprozesses - auch die bei den Zulieferern - steht auf dem Prüfstand. In den Fabriken werden nur erneuerbare Energien genutzt, und eine modernisierte Komponentenabteilung wird für sämtliche Aspekte der Energiespeicherung verantwortlich sein: von der Zellproduktion über mobile Ladebänke bis hin zum Batterierecycling. Ziel ist es, bis Ende der 2020er Jahre 97 Prozent aller aus dem Markt zurückgegebenen Batteriematerialien wiederzuverwenden.
"Das ist ein wichtiger Schritt für den gesamten Konzern", erklärt Dr. Stefan Sommer, Mitglied des Volkswagen Konzernvorstands und verantwortlich für Komponenten und Beschaffung.
Kommt hier die Sonne?
Energiespeicherung ist das Herzstück der grünen Automobilrevolution. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viel Zeit und Geld investiert wird, um Batterien einerseits billiger zu machen - vor allem durch Größenvorteile – und andererseits effizienter.
So erhöht CATL, ein großer chinesischer Batteriehersteller, der BMW, Volkswagen, Nissan und Renault beliefert, seine Lithium-Ionen-Batteriekapazität bis 2020 auf 50 GWh - eine bemerkenswerte Verzehnfachung.
Die Suche nach dem nächsten großen Entwicklungsschritt im Batteriedesign, einschließlich der Entwicklung der Halbleitertechnologie und alternativer Energiequellen, geht weiter. Viele glauben, das solarbetriebene Auto sei nur ein Wunschtraum, aber ein niederländisches Start-up namens Lightyear hat verkündet, Lightyear One auf den Markt zu bringen, ein Auto, das monatelang ohne Aufladen fahren kann. „Das ist ein revolutionärer Schritt in der Elektromobilität", betont Lex Hoefsloot, CEO des Unternehmens.
Ein James Bond, der einen leistungsstarken elektrischen Aston Martin fährt, ist eine Sache, das solarbetriebene Auto auf dem Massenmarkt hingegen ist immer noch eine große Vision. Die Automobilindustrie mag sich schnell verändern, aber in ihrem Bestreben, nachhaltiger zu sein, verbindet sie kreatives Denken mit einem hart umkämpften kommerziellen Realismus.