Fünf sehenswerte orte in europa für einen geruhsamen sommer

Die Insel Rügen offenbart einen Aspekt von Deutschland, den Fremde sich nie hätten vorstellen können. Üppige Vegetation, feiner weißer Sand, lange Strände und über 100 Meter hohe Kreidefelsen, an denen sich die Wellen des Meeres kraftvoll brechen. Im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert war es der Urlaubsort für Aristokraten, Gelehrte und wohlhabende Deutsche. Für Besucher wie Otto von Bismarck, Thomas Mann und Albert Einstein ein Zufluchtsort vor der lauten Welt. Die Insel war zudem eine Muse für Maler und Künstler. So stellt sie Caspar David Friedrich in einem Gemälde (1818) dar.

 Bis heute ist Rügen bei den Deutschen ein beliebter Badeort mit über 60 Stränden, die sich träge entlang der 574 km langen Küste der Insel erstrecken. Italienische Gäste mögen an die niedrigen Wassertemperaturen nicht gewöhnt sein, doch zeigen sich nicht nur von den Stränden, sondern auch von der landschaftlichen Schönheit der Insel sowie den Wanderwegen fasziniert. Sie genießen es, stundenlang, am liebsten bei Sonnenuntergang, auf der Spitze windiger Klippen zu wandern, die typischen ländlichen Dörfer des Hinterlandes zu besuchen - das vielleicht mit dem Fahrrad -, sowie die luxuriösen Gebäude, ein Erbe der Vergangenheit, zu besichtigen.

Wellen, Wind und natürliche Pools. Sich in Polignano a mare zu verirren, ist wie ein Gedicht zu lesen. Treppen und trockene Mauern bilden die leeren Seiten flanierender Dichter. Gehen Sie unter dem Arco Marchesale, dem Tor zur Altstadt, hindurch, und Sie werden sprachlos und bleiben es. Verlangsamen Sie Ihre Schritte und genießen Sie in aller Ruhe den Strand, das Wasser und den Lebensstil der kleinen Stadt in Apulien. Wenn Sie den Blick heben, werden Sie die bunten, gepflegten Balkone von Polignano bemerken, geschmückt mit einer Vielzahl von Blumen. Es ist ein ruhiges Reiseziel, das seine Authentizität bewahrt hat, obwohl es in den vergangenen Jahren auch vom Massentourismus entdeckt wurde. Das gilt insbesondere für Cala Porto, der meistfotografierte Fels- und Kieselstrand von Polignano. Schlendern Sie zwischen seinen Meeresgrotten, der Altstadt und den römischen Überresten umher.

Biarritz, wegen seiner langen Sandstrände, Surfschulen und einzigartigen Eleganz bei Surfern sehr beliebt, war ein kleines Walfischerdorf, als Victor Hugo es 1843 entdeckte. Die Küstenstadt an der baskischen Küste im Südwesten Frankreichs wurde zu einem populären Urlaubsziel, seit Kaiserin Eugenia 1854 beschloss, es zu ihrem Urlaubsort zu machen und Napoleon III. ihr den berühmten E-förmigen Palast baute. Ihr Symbol ist der Rocher de la Vierge, ein aus dem Meer ragender Felsen mit einer Marienstatue auf dem Gipfel. Touristen können ihn über einen von den Eiffel-Architekturstudios (ja, um genau diese Eiffels handelt es sich) erbauten Steg erreichen. Und dann einen spektakulären Blick auf den Golf von Biskaya genießen.

Brighton ist ein Wahrzeichen für die britische LGBTQ-Szene (das Kürzel steht für Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender), aber auch für die breite Öffentlichkeit. Die jährlichen Gay-Pride-Feierlichkeiten, die im August stattfinden, beziehen die gesamte Stadt mit ein, beleben sie und ziehen Besucher aus aller Welt an. Während der restlichen Zeit des Jahres ist sie das Ferienziel internationaler Studenten, die sie oft als Alternative zu London wählen, um Englisch zu lernen. Auch Amateurfotografen zieht es in die Stadt, um die melancholische Schönheit von „The West Pier“ einzufangen, den Überresten der Anlegestelle, die Anfang der 2000er Jahre in Brand geriet. In ihrer Nähe wurde eine neue Stadt gebaut: eine "Spielzeug"-Stadt mit Vergnügungsstätten und ins Wasser getauchte Imbissen, die auch die Älteren faszinieren kann. Etwas außerhalb von Brighton befinden sich die "Seven Sisters", steile weiße Klippen mit Blick auf das Meer. In Filmen werden sie oft als Double für die weißen Klippen von Dover verwendet, weil sie weißer und daher fotogener sind. Sie sind der ideale Ort für einen Ausflug mit dem Mountainbike.

Ein einsames Dorf mit weißen Häusern und engen Gassen, eingebettet zwischen Olivenhainen: Dieses kleine Juwel leuchtet im goldenen Licht des Sonnenuntergangs. Mit seiner magischen ätherischen Atmosphäre rühmt sich das Dorf einer Vergangenheit mit namhaften Gästen, darunter Salvador Dalì. Das Dorf „Portlligat“, ein Naturhafen in einer tiefen Bucht, beherbergt das Museumshaus des Maestros des Surrealismus. Es war zudem der Treffpunkt von Luis Buñuel, Paul Eluard, Pablo Picasso, Federico Garcia Lorca und vielen anderen. Cadaqués ist die östlichste Stadt im kontinentalen Teil Spaniens und der Costa Brava, eines der wenigen Orte in der Gegend, der sich gegen den Bauwahn und das schwindelerregende Wachstum von Betonbauten gewehrt hat. Sein Charme liegt in der abgeschiedenen Lage am Ende einer Straße, die sich die Hügel des Cap de Creus hinaufschlängelt (Küstenstraßen gibt es nicht). Erwarten Sie nicht, außergewöhnliche Monumente bewundern zu können. Vielmehr erwarten Sie mikroskopisch kleine Strände und eine einzigartige Atmosphäre, die weltweit ihresgleichen sucht.