Es hat sich jeher herumgesprochen, dass die Geburtsstunde von Lamborghini Automobili auf einen Streit zwischen Ferruccio Lamborghini und Ferrari zurückgeht. Dieser wurde entfacht, als Ferruccio Lamborghini – damals ein etablierter Industrieller aus Ferrara, der Traktoren, Brenner und Klimaanlagen baute – sich bei Enzo Ferrari über seinen 250GT beschwerte. Dieser wies ihn zurück und bezeichnete ihn als bloßen „Traktorfahrer“, der von Sportwagen nichts verstehe. Ferruccio ließ diesen Vorwurf nicht lange auf sich sitzen und brachte eine Idee auf den Weg, über die er schon seit einiger Zeit nachgedacht hatte: Er würde die Produktion seiner weltberühmten Traktoren um die Produktion von Autos ergänzen.
Das Abenteuer begann am 7. März 1963 und die ersten beiden Modelle aus dem Hause waren bereits erfolgreich. Der endgültige Durchbruch gelang jedoch mit der Vorstellung des von Marcello Gandini entworfenen Miura im Jahr 1966. Der Rest ist Geschichte. Eine Geschichte, die ab 1972 ohne ihren Gründer weiterging und sich bald inmitten beträchtlicher Probleme fand. Erst die Übernahme durch Audi im Jahr 1998 verhalf dem Unternehmen zunächst zu Stabilität und mit Modellen wie dem Gallardo, Huracàn und Urus wieder zu Erfolgen.
Und diese Geschichte ist in einer Reihe von weiteren Büchern festgehalten worden.
Die von seinem Sohn Tonino erzählte Geschichte
Eines der kuriosesten Bücher über die Automarke aus Sant'Agata Bolognese erzählt eben nicht von Sportwagen, sondern von Traktoren und wurde 2018 von Giovanni Musi herausgegeben: "Ferruccio Lamborghini. I trattori" (Minerva Edizioni), in dem der Leser alles, und wir meinen wirklich alles, über die Produktion findet, die die Marke weltweit berühmt gemacht hat. Die gewissenhafteste Biographie - und nicht nur, weil sein Sohn Tonino sie geschrieben hat - findet sich in dem Buch "Ferruccio Lamborghini. La storia ufficiale", das 2016 für Minerva Edizioni veröffentlicht wurde, genau 100 Jahre nach der Geburt des Gründers. Zum hundertjährigen Jubiläum der Marke erschien 2014 ein bemerkenswertes Buch mit dem Titel "Lamborghini. 100 anni di innovazione in metà del tempo" (Skira Editore): Die Schriftsteller Luca Molinari und Raffaello Porro verfassten sechs Kapitel (Die Geschichte, Die technologische Innovation, Das Design, Die Menschen, Das Bild, Die Zukunft), um ein einzigartiges industrielles und kulturelles Projekt nach den Wünschen des Gründers zu skizzieren. Darüber hinaus enthält es 200 auffällige Farbfotografien.
Miura, die Ikone
Es gibt zwar nur wenige Modelle, dafür sind diese umso außergewöhnlicher. Ein englischer Bildband, der sie auf wunderbare Weise portraitiert ist "Lamborghini Supercars 50 Years" (Motorbooks International, 2016). Dieser wurde von dem Autor Stuart Codling und dem Fotografen James Mann, verfasst und erzählt die Geschichte aller Modelle der Marke im Detail, vom Miura bis zum Huracàn. Der Miura ist seit den 1960er Jahren bis heute in den Herzen der Sportwagenfans gewachsen, so sehr, dass die Dichterin Antonella Monti 2016 die Gedichtsammlung "Miura come musa" (Minerva Edizioni) schrieb, die der vierrädrigen Legende und dem Mann gewidmet ist, der durch schiere Hartnäckigkeit seine Träume verwirklichen konnte.
Künstlerisches Objekt
Ein weiteres interessantes Buch ist "Automobili Lamborghini. Velocità e colore dal 1963 ad oggi“ (Artioli 1899, 2016), in dem Daniele Buzzonetti die Automobilkunst der in Bologna ansässigen Marke durch eine andere Kunstform feiert, und zwar durch die Gemälde von Alfonso Borghi. Ein Maler, der, wie Ferruccio Lamborghini selbst, seine Kreativität in Emilia gefördert hat. Eines der jüngsten Bücher wurde im November 2019 vorgestellt, geschrieben von Antonio Ghini und herausgegeben von Rizzoli: "Lamborghini - Dove. Perché. Chi. Quando. Cosa." Diese 224 Seiten sind vollgepackt mit Anekdoten und beispiellose Fakten und bilden eine kleine Enzyklopädie derjenigen Personen und Modelle, die Lamborghini Geschichte geschrieben haben. Und warum wählte Ferruccio Lamborghini den Stier als Symbol für die neue Marke? Sicherlich erinnert er an die Stärke und den "Boden", die dem Gründer immer wichtig gewesen waren, außerdem war der Stier sein Sternzeichen.