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Heldinnen des Automobils und ihre revolutionären Erfindungen

Seit jeher lieben Frau das Autofahren und haben es mit vielen Innovationen erheblich verbessert. Der Rückspiegel gehört dazu

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Es sind echte Motorsport-Enthusiastinnen, Meisterinnen der Geschwindigkeit und visionäre Unternehmerinnen. Frauen hegten schon immer eine besondere Liebe für Automobile. Einige wurden dabei zu wahren Heldinnen am Steuer, die mutig alle Widerstände überwanden, doch leider häufig im Schatten der Geschichte blieben. Das Automobil, wie wir es heute kennen, beruht zum Teil auf Innovationen von Frauen. Darüber hinaus gehören zur Geschichte des Automobils nicht nur eine lange Reihe von Erfindungen und sportlichen Errungenschaften, sondern auch Beispiele für den Feminismus.

Hätten diese Frauen nicht an sich geglaubt, an wichtigen Projekten teilgenommen und sich auf ihre Leidenschaft konzentriert, wäre die scheinbar von Männern dominierte Automobilwelt heute eine ganz andere. Blicken wir zurück, so stoßen wir im August 1888 auf die erste Frau, die sich in der Welt der Automobile einen Namen machte, die Deutsche Bertha Benz. Ihr Mann Carl hatte 1886 einen dreirädrigen Motorwagen entwickelt, der allerdings wenig Aufsehen erregte und dann viele Monate in einem Schuppen unbeachtet herumstand. Bis an einem Augustmorgen Bertha Benz mit dem Gefährt zur ersten Fernfahrt der Automobilgeschichte aufbrach. Von Mannheim fuhr sie mit dem Benz Patent Motorwagen Modell III in das 106 Kilometer entfernte Pforzheim, um die Oma zu besuchen. Ohne das Wissen ihres Mannes und ohne Führerschein. Doch die Jungfernfahrt brachte Schwung in die Automobilentwicklung.

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Erfindungen von Frauen
Zehn Jahre später nahmen zwei weitere Damen ihren ewigen Platz in der Geschichte des Automobils ein, diesmal in Frankreich. Dort wurde das Fahrzeug aufgrund der Bemühungen von Louise Sarazin eingeführt, die nach dem Tod ihres Mannes Edouard das Unternehmen Daimler führte. 1898 erhielt die Herzogin Anne D'Usez als erste Frau einen Führerschein – und wurde als erste wegen der Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit mit einer Geldstrafe belegt. In den 1920er Jahren gründete sie den ersten französischen Automobilclub für Frauen.

Auch in der Geschichte des Automobil-Designs spielten Frauen bereits früh eine wichtige Rolle. So ist es beispielsweise Margaret Wilcox zu verdanken, dass wir trotz winterlichen Außentemperaturen gemütlich im Auto sitzen können, ohne Frostbeulen zu bekommen. Denn sie ließ 1893 eine Autoheizung patentierten. Die Erfindung von Scheibenwischern verdanken wir Mary Anderson. Diese Frau entwarf den ersten patentierten Mechanismus, nachdem sie gesehen hatte, wie ein Autofahrer in New Yorker Fahrer die Seitenscheiben seines Gefährts offenließ, um immer wieder die Windschutzscheibe vom Regen zu säubern.

Florence Lawrence war eine weitere kreative Frau, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung moderner Pkw leistete. Die in über 270 Filmen auftretende Schauspielerin schuf den ersten mechanischen Mechanismus, der signalisiert, dass ein Auto abbiegen will oder bremst. Per Knopfdruck hob und senkte sich eine Flagge auf der hinteren Stoßstange des Autos, um anderen Verkehrsteilnehmern die Richtung anzuzeigen, in welche es abbiegen wollte. Zudem entwickelte sie ein ebenso schlichtes wie geniales Gerät, um auf einen bevorstehenden Halt hinzuweisen. Beim Tritt auf die Bremse erschien im Heck des Fahrzeugs ein kleines Schild mit der Aufschrift "Stopp".

Im Jahr 1906 schrieb die Britin Dorothy Levitt ein Buch, in dem sie anderen Frauen Ratschläge für das Autofahren gab. Darin schlug sie vor, einen Spiegel zu benutzen, um schneller überprüfen zu können, was hinter dem Fahrzeug geschieht. Aufgrund dieses Hinweises entstand der Rückspiegel. Von der Industrie zunächst als Accessoire des Schminkens verkannt, entpuppte er sich bald als erfolgreiche Erfindung.

Femininer Stil und Intuition
Sonia Delaunay-Terk, eine Frau mit französisch-russischen Wurzeln, entwarf das erste Auto mit einer Blechabdeckung, die in den gleichen Farben wie ihre Kleidung lackiert war - eine Innovation, die später von den Bauhaus-Konstruktivisten übernommen wurde.

Andere Frauen machten ihre automobile Leidenschaft zum Beruf. Im 20. Jahrhundert erschienen die ersten Taxifahrerinnen auf großstädtischen Straßen, während Campbell von Laurentz sich als Schriftstellerin auf das Autofahren konzentrierte: In ihrem Buch "My Motor Milestones" erzählt sie von ihren Erfahrungen. Von Anfang an etablierte sich das Automobil in der kollektiven Vorstellung der Frauen als ein Synonym für Freiheit. 1927 fuhr die 24-jährige Clärenore Stinnes in ihrem Adler-Standard um die Welt. Dafür benötigte sie zwei Jahre und legte in dieser Zeit fast 47.000 Kilometer zurück. Auch Virginia Woolf nutzte das Auto als Möglichkeit, ihren Blick auf die Welt zu erweitern. Sie kaufte sich ihren ersten Wagen von den Tantiemen ihres Romans "To the Lighthouse".

Frauen und Autos erwiesen sich stets als eine gelungene Kombination. So erkor die New York Times ein Selbstporträt der gefeierten mexikanischen Art-Déco-Malerin Tamara de Lempicka am Steuer ihres Bugatti Verde zum Symbol des neuen Automobilzeitalters, in dem Frauen von Anfang an zu den führenden Akteuren zählen.

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